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AutorenbildSaarkind Blogger/innen

Von Saft und Viez und Marmelade und allem, was die Natur so hergibt ...

Eine Fortsetzungsgeschichte Könnt Ihr Euch noch an die Quitten vom Freilichtmuseum erinnern?


... und wie sie Ihren Weg nach Fisch in die Saftpresse von Harald Wacht gefunden haben? Das war gleichzeitig auch der Beginn einer neuen Geschichte ... Denn seitdem habe ich Harald Wacht und Annette Spiedel immer wieder besucht und dabei gelernt, was man alles aus Dingen zaubern kann, die um uns herum wachsen. Und das ist so interessant, dass ich Euch jetzt davon berichten möchte.


Wie schon gesagt, Harald Wacht habe ich das erste Mal getroffen, als die Quitten aus dem Freilichtmuseum zu einem super leckeren Saft verarbeitet wurden. So etwas hatte ich bisher noch nie gesehen- Schaut mal:


Vom Laufband


fallen die Früchte in ein Becken mit Wasser,

wo sie erst einmal kräftig gewaschen und später durch Waschbürsten gründlich gereinigt werden. Die Quitten verlieren dabei auch diesen kleinen Pelz der sich auf der Oberfläche der Schale befindet.


Dann werden sie wieder über ein zweites Laufband in die Presse befördert.


Das Pressen funktioniert so: Die Früchte werden in einer Rätzmühle gemahlen und dann in der Hydropresse schonend ohne mechanische Reibung gepresst. Daher fällt auch wenig Trub an, das sind die kleinen Schwebstoffe die man vom Saft ja kennt.


Heraus kommt ein ganz klarer Saft,


der sich beim Kosten zu einer Art Geschmacksexplosion entwickelt- So frisch aus der Presse habe ich bisher noch keinen Saft getrunken.

Harald erklärt mir, dass der nächste Schritt eine Ruhezeit ist. In einem gekühlten Fass setzen sich dann die noch vorhandenen Trubstoffe ab. Lange muss das nicht sein, denn bereits am nächsten Tag kann ich schon wieder nach Fisch fahren, um beim Abfüllen zuzuschauen.

Als ich ankomme ist die Arbeit schon voll im Gange. Um den Saft haltbar zu machen wird er kurzfristig auf schonende 78 Grad erwärmt und dann in Baginboxen gefüllt. Dort hält sich der Saft ungeöffnet 1,5 bis 2 Jahre und geöffnet sogar 6-8 Wochen, da kein Sauerstoff eintrigen kann. Harald Wacht besitzt eine kleine Saftpresse mit der, wie eben, beschrieben mit einem Durchlauf 180-200 l Saft produzieren kann.



Was Harald neben der eignen Produktion ebenfalls anbietet, ist die Möglichkeit aus Euren eigenen Früchten Saft zu produzieren. Wer eine Gewisse Menge Äpfel, Birnen, Quitten, etc. im eigenen Garten hat, kann hier nach Fisch kommen, die Früchte pressen und den Saft für den Eigengebrauch abfüllen lassen. Für den ein oder anderen von Euch, vielleicht sogar besonders für Familien mit Kindern ist das vielleicht eine interessante Möglichkeit, oder? Wenn ihr das machen möchtet ruft einfach an in Fisch!


Ihre eigenen Säfte produzieren Harald und Annette mit Biozertifizierung. Wie wir finden, ist das so wertvoll, dass wir entschieden haben darüber einen eigenen Blogbeitrag zu verfassen- und so wird in den nächsten Tagen Alisha dieses Thema nochmal in der Tiefe aufgreifen ...


Wie anfangs schon erwähnt, habe ich die beiden mehrmals besucht und auch ein kleines bisschen mitgeholfen- z.B. beim Äpfelraffen.


und hier lasse ich mal wieder die Bilder Sprechen ...



Viele machen mit,

ob groß


ob klein ...


... ob zwei oder vier Beine ...


Und die Ernte kann sich sehen lassen ...



.... und manch einer mag vielleicht sogar im nächsten Frühling noch einen verschrumpelten Apfel in der Jackentasche finden ;-)


Nach dem Raffen werde ich dann mit köstlichen Kuchen verwöhnt und bin ganz selig ...




Annette ist ein wahrer Virtuose in der Küche- sie zaubert aus allem was die Natur hergibt die unglaublichsten Köstlichkeiten ... Dies ist ein Kuchen mit Quitten und Nüssen und ... wer das Rezept wissen möchte kann ja mal hier hinkommen- vielleicht verrät sie es Euch ja ...


Nach dem Kaffee lerne ich dann noch mehr Produkte von Annette kennen- Marmeladen aus allen möglichen Früchten aber auch aus Tomaten oder Hagebutten

Pfefferminzsirup, Wildkirsch Sirup- verschiedenste Chutneys Kräutersalz, und, und, und- die Produkte wechseln natürlich mit den Jahreszeiten, so dass es immer neue Überraschungen gibt -

Kaufen kann man die Besonderheiten ebenfalls auf eine ganz unkonventionelle Art und Weise- Ihr findet Sie in zwei kleinen Holzhäuschen, die fast immer geöffnet sind. Dort könnt Ihr Euch in Ruhe alles anschauen, aussuchen was Ihr einmal probieren wollt und dann das Geld in die kleine Kasse legen.


Wenn Ihr vorher eine Wanderung gemacht habt, ist dieser Platz auch eine gemütliche Ruhestelle zum Verschnaufen- ein langer Tisch läd ein, sich niederzulassen einen Kaffee, Saft oder Viez zu trinken... Und das Geld legt ihr, wie bei den anderen Produkten, einfach in die Kasse.


Natürlich könnt Ihr hier auch die Säfte und den Viez hier kaufen- auch in größeren Mengen, wenn Ihr wollt ... Auch hier könnt Ihr Euch von der Vielfalt überraschen lassen, es gibt natürlich Apfelviez, aber auch Birnen- oder Quittenviez und allerhand Fruchtschnäpse und tolle Liköre ... Gebrannt und verarbeitet wird alles was auf dem Hof und rund um den Hof herum wächst.

Wie immer will ich nicht alles verraten, denn Ihr sollt ja Eure eignen Entdeckungen machen. ***


Es ist aber nicht nur das Wissen um die Nahrung, das mich so fasziniert, Annette erzählt mir eine Geschichte von den Hühnern. Die hatte ein Fuchs angegriffen und ein Huhn wurde so schwer verletzt, dass man davon ausgehen musste, dass das Tier es nicht überlebt. Sie hat es dann mit verschiedenen Ölen und Salben behandelt, die sie z.T. selbst hergestellt hatte- und – noch heute läuft das Huhn munter umher ...


***


Eins bleibt noch zu sagen: Für mich ist es ein Wunder was die Natur alles zur Verfügung stellt und noch schöner ist es Menschen kennenzulernen, die wissen, wie man es respektvoll nutzen und verarbeiten kann. Im Kindergarten haben wir früher Erntedankfeste gefeiert. Als ich dann älter wurde, habe ich diese Tradition aus den Augen verloren- hier bei Harald und Annette habe ich das Fest zum ersten Mal richtig verstanden. Es gibt viel, was die Natur hervorbringt und ich denke wir können dafür echt dankbar sein und an der ein oder anderen Stelle wirklich staunen, was man daraus alles machen kann ...




Danke Ihr beiden für so viele Köstlichkeiten und dass ihr mir mal wieder die Augen geöffnet habt. Ich wünsche Euch viel Erfolg & viele freundliche Besucher, die sich, genau wie ich verzaubern lassen ... ***


Autorin: Simone Grimm, Architektin




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