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Vor ein paar Wochen stieß ich beim Durchforsten meiner Facebook-Startseite auf einen Beitrag, der mich persönlich sehr gefreut hat: Saarburg hat nun einen Fair-Teiler! Falls einige von euch nichts mit diesem Begriff anfangen können, folgt hier eine kurze Erklärung des Konzepts.
Fair-Teiler werden an verschiedenen Standorten aufgestellt, um Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu retten. Sie stehen an öffentlichen Orten und sind daher für jeden uneingeschränkt nutzbar. Die Idee ist, dass jeder die Chance hat, Lebensmittel, die er selbst nicht mehr benötigt (zum Beispiel, wenn vor dem Urlaub noch schnell der Kühlschrank leer geräumt werden soll oder nach dem Kochen doch zu viel Gemüse übrig ist), in den Schrank zu legen und sich gleichermaßen an Dingen zu bedienen, welche von jemand anderem abgegeben wurden. Hierfür gibt es ein paar Regeln, die das Haltbarkeits- und Verbrauchsdatum betreffen. Diese sind an jedem Fair-Teiler nachzulesen (oder auf dem beigefügten Foto).
Doch warum ist es überhaupt so wichtig, dem unbedachten Wegwerfen von noch genießbaren Lebensmitteln entgegenzuwirken? Nun, ich denke, ich muss keinem erklären, dass es wenig sinnvoll ist, noch genießbare und teuer bezahlte Lebensmittel zu entsorgen, nur weil wir keine Verwendung mehr dafür haben. Es gibt immer Menschen, die nicht dazu in der Lage sind, sich selbst etwas zum Essen zu kaufen und dankbar für jede Möglichkeit des kostenlosen Zugangs sind! Und zuletzt steht für mich definitiv auch der verantwortungs- und respektvolle Umgang mit Nahrungsmitteln im Vordergrund, für deren Herstellung sowohl Ressourcen als auch Arbeitskraft, Zeit und Geld investiert wurden, weshalb sie nicht mit Füßen getreten werden sollten. Doch dass dieser Gedanke nicht immer so ganz aufgeht, ist etlichen Statistiken zu entnehmen: Pro Kopf werden in Deutschland jährlich etwa 85kg Lebensmittel weggeworfen, davon ist knapp die Hälfte der Produkte noch verwendbar. Am häufigsten werden frisches Obst und Gemüse, Milch- und Fleischprodukte weggeschmissen, der Grund dafür ist meistens das Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatum. Da dieses jedoch, wie der Name bereits sagt, lediglich darauf hinweisen soll, wie lang die Lebensmittel MINDESTENS haltbar sind, sind sie im Regelfall auch noch ein oder zwei oder drei Tage (oder manchmal sogar mehrere Wochen) darüber hinaus genießbar. Und um richtig zu schocken: Insgesamt fallen etwa 6 – 8 Millionen Tonnen Abfall durch weggeworfene, aber noch verzehrbare Lebensmittel an. Im Jahr. Nur in Deutschland. Um diese Abfälle ordnungsgemäß zu verarbeiten, werden wiederum viele Arbeitskräfte, Geld, Energie und Zeit benötigt.
Aus diesen Gründen hat sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Foodsharing-Plattform entwickelt, welche verschiedene Standorte auf Anfrage mit ebensolchen Fair-Teilern ausstattet. Insgesamt wurden so schon über 29 Millionen Tonnen Lebensmittel gerettet!
Auch in unserer Saarregion finden sich einige solcher Schränke, wobei das Potenzial definitiv noch mehr genutzt werden könnte! Bei Interesse findet ihr die Foodsharing-Stationen an folgenden Orten entlang der Saar:
Saarburg – Tankstelle Biewen
Beckingen – Aileen´s Hofladen
Dillingen – Easy Apotheke, Odilienplatz, ProDillingen
Saarbrücken – Kultur- & Werkhof, Garten Eden
Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem kurzen Beitrag das Konzept des Foodsharings etwas näher bringen und wer weiß ... vielleicht verläuft sich der ein oder andere von euch in Zukunft ja mal zu einem der Fair-Teiler und zaubert einen leckeren Salat oder Ähnliches aus geretteten Lebensmitteln oder hat selbst etwas übrig, das er teilen möchte! Wenn Du dir einen Fair-Teiler für deine Stadt wünschst, dann kannst du unter www.foodsharing.deKontakt mit den zuständigen Ansprechpartnern aufnehmen und dich außerdem noch genauer über die Initiative informieren.
Autorin: Alisha // hobbymäßig Weltretterin
Instagram: meinewelt_a
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