29.04.23 | 14:00 - 18:00 Uhr Jahrgangspräsentation | ab 18:00 Uhr Hoffest
Ob dies 2013, als wir das Weingut von Stefans Eltern übernommen hatten, unser Plan war? Nein, soweit waren wir damals noch nicht. Irgendwann die eigenen vier Wände, das wäre schön, ja, aber dass es dann mal wirklich ein eigenständiges Gebäude mit neuer Vinothek, Lager und Kelterhalle wird, war uns damals noch nicht klar.
Klar war uns nur, dass es bei uns immer enger wurde. Unser Weinlager leider viel zu klein. Zum Glück konnten wir da auf nette Nachbarn bauen, mit großem Keller. Unsere Räumlichkeiten viel zu feucht, um viele Kisten vorzupacken (ideale Bedingungen für Holzfässer, aber nicht für Pappe) und irgendwann will man dann natürlich doch auch die Abläufe optimieren und so kam die Idee vom Neubau.
Zunächst wollten wir das Alte mit dem Neuen verbinden und einen Anbau schaffen. Aber nicht alles ist möglich. Erste Entwürfe mussten leider wieder verworfen werden. Nach vielen schlaflosen Nächten, Gesprächen und Diskussionen, unzähligen Planänderungen, Architektenwechsel und Behördengängen, kamen wir zu dem Entschluss, doch ein neues eigenständiges Gebäude zu bauen.
... Und dann nach 3 Jahren Planung, ging es los. Im Jahr 2021, pünktlich zu der Zeit, die von unsicheren Materialpreisen und Lieferengpässen geprägt war, starteten wir voller Aufregung. Das erste Loch vom Bagger, einfach nur spannend. Für uns Beide war es das erste Bauvorhaben und so richtig wusste man nicht was auf einen zukommt. Gerade die Erdarbeiten zogen sich ziemlich lange hin, da das Gebäude im Hang recht tief eingegraben wurde, um konstante Temperaturen für die Weinlagerung zu schaffen. Die Bodenplatte und Betonwände im erdberührten Teil folgten. Im Frühjahr 2022 sollte der Holzbau folgen. Alles war vorbereitet. Die Holzfassade und die Dämmung wurden bereits im Werk vormontiert, sodass alles ganz schnell „hätte“ gehen können. Einen Tag war für das Erdgeschoss und einen weiteren fürs Obergeschoss geplant. Tag eins beim Erdgeschoss lief super, in der Nacht folgte Regen, ... die nächsten 3 Wochen auch ... Somit verzögerte sich der Bau, alles wurde abgeplant und wenn es nachts stark regnete hieß es „aufstehen“ und die Dichtigkeit der Planen zu überprüfen. Ende April ging es dann ruck zuck, schönes Wetter, alles wurde aufgestellt. Die Installationen folgten, dann kam der Herbst mit der 22er Ernte und wieder 3 Wochen Baupause und dann konnten wir endlich einziehen.
Generell stand die nachhaltige Bauweise im Vordergrund. Der ursprüngliche Entwurf und das Konzept zur Nachhaltigkeit wurde von einem regional ansässigen Architekturbüro entwickelt und die finale Umsetzung erfolgte durch Sascha Hilt von BKS Architekten aus Trier. Die Wände, und die Decken sind aus Massivholz und in Sichtqualität und schaffen ein tolles, gesundes Raumklima. Eine PV-Anlage auf dem Hallendach mit Batteriespeicher versorgt uns mit Strom und macht uns so recht autark.
Nach einem Jahr Bauzeit haben wir also endlich unsere eignen vier Wände, die Kinder ihre lang ersehnten Kinderzimmer und wir irgendwie nicht weniger Arbeit . Aber eine Verbindung zwischen Altem und Neuem gibt es doch. Wenn wir unsere Trauben ernten, werden sie zwar in der neuen Kellterhalle gepresst, aber der Saft läuft dann unterirdisch direkt in den alten Fasskeller, wo unsere Weine bis zu Füllung ruhen dürfen.
Wer Lust hat uns mal zu besuchen, ist herzlich willkommen!
Am 29.04. feiern wir die Eröffnung des Neubaus mit Jahrgangspräsentation!
Von 14:00-18:00 und ab 18:00 Uhr dann mit einem Hoffest!
Text: Johanna Lapinski, Weingut Stefan Müller
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