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...ein bisschen wie im Märchen...

...dieser Artikel entstand über Monate hinweg- und tatsächlich verfasst habe ich ihn bereits Ende Februar-


bevor


-alles anders kam als gedacht-

-vieles an Bedeutung verlor-

- aber auch ganz neu an Bedeutung gewann-

-neue Werte entstanden-

-viel Umdenken stattfand-

-vieles auf das Wesentliche reduziert wurde-

-und, und das ist ganz persönlich, ich viel dankbarer geworden bin- für das was ich habe, für jegliche Art von Verbindung - zu Freunden und auch zu Fremden- aber auch noch mehr als zuvor für unsere wunderbare Landschaft hier an der Saar.


Ich habe mich entschieden den Anfang des Artikels so zu belassen, wie er Ende Februar entstanden ist- das verdeutlicht ein bisschen die Skurrilität der vergangen Monate und wie bizarr die Zeit und auch manche Dinge an manchen Stellen stehen geblieben zu sein scheinen.


27. Februar 2020-

Ich muss schon sagen, dieser Beitrag entsteht gerade an einem ungewöhnlichen Ort, nämlich auf der A48, mitten in der Nacht, im Schneegestöber- es geht nicht vor und nicht zurück - und ich bin eingeklemmt zwischen Truck-Fahrer Alex, (was die Neonschrift in der Frontscheibe verrät) und seinen Kollegen, die zum teil quer auf der Straße stehen….soviel dazu

Eigentlich will ich in meinem Artikel von einem märchenhaften Weingut berichten, das malerisch hoch über der Saar, außerhalb von Serrig gelegen ist...



Das Weingut Würzberg.

Wenn ich jetzt den Blog schreibe, habe ich gedacht, dann wird mir wenigsten bei dem Gedanken daran etwas warm (ums Herz).

Ich möchte in diesem Artikel weniger die Worte sondern hauptsächlich die Bilder sprechen lassen- denn Eindrücke kann man auf diese Weise, finde ich, besser transportieren.

Mein erster Besuch im Weingut fand vor Weihnachten 2019 während der Vorbereitungen des idyllischen Weihnachtsmarktes - mein zweiter Besuch an einem ziemlich trüben und grauen Nachmittag im Februar 2020 statt - und immer strahlte das Gut seinen ganz eigenen Zauber aus...


Beide male hat mich Felix Heimes durch das Weingut geführt und wir haben uns viel unterhalten.

Als ich ihn nach seinem persönlichen Lieblingsort gefragt habe hat er gesagt:

"Ich bin am liebsten im Keller"

...und er öffnet eine wunderschöne Holztür



...und dann ging es tief hinab...



in den zweigeschossigen Gewölbekeller, in dem sowohl Holzfässer als auch Stahltanks ihren Platz haben.



Auf unserem Weg zurück ...



zur Vinothek ...



...frage ich Felix Heimes wie er überhaupt auf die Idee kam sich dem Weinbau zu widmen. Denn mit einer Winzerfamilie die den Betrieb von Generation zu Generation vererbt, haben wir es hier ja nicht zu tun. Felix erzählt mir, dass es wohl in der Familie einen Winzerbetrieb gab. Die Uroma besaß ein Weingut in Mehring an der Mosel, doch im Zuge der Maßnahmen zur Kanalisation der Mosel musste der Betrieb weichen und schließlich ganz aufgegeben werden.

Aber dann gab es da noch den Opa, der eigentlich Arzt war und sich hobbymäßig auf eine sehr außergewöhnliche Art mit Wein beschäftigte- weil er Wein so sehr mochte, probierte er sich durch die Keller der Winzer und kaufte die Fässer der besten Weine auf. Der Wein wurden dann selbst abgefüllt und kostenneutral an Freunde und Bekannte verkauft. Seine Absicht war, jeder seiner Freunde und Verwandten sollte guten Wein genießen können- rein hobbymäßig füllte er auf diese Weise mehr als 15.000 Flaschen jährlich ab- da wird so langsam klar, wo die Inspiration und die Liebe für den Wein herkam- dies und etwas später ein ganz besonderer Vortrag eines Professors aus Geisenheim hat Felix schließlich dazu bewogen Weinbau zu studieren und nun der Hausherr auf dem Würzberg zu sein-


Was für eine schöne Geschichte- und noch ein kleiner Zusatz: erst nach dem Erwerb des Weinguts fand die Familie heraus, dass Jahre zuvor ein entfernteres Familienmitglied bereits mit der Leitung des Weingutes am Würzberg betraut war… es sollte wohl alles so sein …



Noch ganz kurz ein bisschen was zur Geschichte:

Das Weingut wurde im Jahr 1904 von Clemens Freiherr von Schorlemer zu Lieser als Außendependence des Weinguts Schloss Lieser errichtet und war das erste Weingut an der Saar.

In den folgenden Jahren ging das Weingut zwei mal in den Besitz verschiedener Familien über, bis es dann 2016 von der Familie Heimes übernommen wurde. Diese führt das Weingut nun mit einer Bewirtschaftungsfläche von 17 ha.


Vielen Dank, Felix, für Deine Zeit, und dafür, dass du mir Eurer Weingut so ausgiebig vorgestellt hast! Euch allen viel Erfolg bei der Produktion Eurer Weine in diesen alten, bezaubernden Gemäuern...


-Ende-



Saarkind-Bloggerin: Simone Grimm, Architektin


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