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Drei Weingüter - Ein Tag Traubenlese

Wir nehmen euch mit auf drei Weingüter zur Traubenlese - und wir wechseln die Perspektive, denn hier berichten Nelly, Johanna und Vanessa.

Johanna berichtet euch von einem „typischen Freitag in der Lese“ im Weingut Stefan Müller in Konz Krettnach, wohingegen Nelly und Vanessa euch an einem „Lese-Samstag“ mitnehmen, zur Weinmanufaktur Petershof in Konz Oberemmel und zum Saarweingut Weber Brüder in Wiltingen. Lest selbst (also keine Trauben, sondern den Text ;)) und wir freuen uns auf eurer Feedback und eure Fragen


Sechs Uhr der Wecker klingelt. Treffpunkt an der Weinmanufaktur Petershof ist an diesem Samstag um 8:45 Uhr. Bleiben mir zweieinhalb Stunden. Zweieinhalb Stunden um den Nudelsalat fertig zu machen und in Einmachgläser zu füllen, die Käsekuchenbrownies, die ich am Vorabend gebacken habe, zurecht zu schneiden, Karotten, Paprika, Gurke zu schnippeln, um ausreichend Kaffee zu kochen und alles samt der schon vollen Kühltruhe von unserer Wohnung in die Weinmanufaktur Petershof zu bringen. Es sind zwar nur 500 Meter, aber wegen der ganzen Sachen nehme ich das Auto, Ach ja zum Bäcker muss ich auch noch und klar mich selbst fertig machen.

Ich bin Nelly, 34 Jahre alt. Ich habe mich auf das Abenteuer eingelassen, mit meinem Lebensgefährten Peter ein neues Weingut an der Saar aufzuziehen. Peter ist Winzer. Ich bin Journalistin und arbeite auch in diesem Beruf. Für die Traubenlese habe ich mir zwei Wochen Urlaub genommen. Ein Lesewochenende haben wir schon hinter uns, am 19. September gings los. Heute eine Woche später nehme ich euch zur Traubenlese bei der Weinmanufaktur Petershof mit.



Das Weingut Stefan Müller in Konz Krettnach hat mit der Traubenlese Mitte September begonnen: Ungewöhnlich warme Temperaturen, fast 30 Grad, ließen uns im Weinberg schwitzen. Aber heute an einem Freitag Ende September ist es tatsächlich herbstlich kühl. Es regnet immer mal wieder leicht und der Wind pustet einen manchmal ganz schön durch. Es ist also endlich Herbst, das Top und die kurze Hose von letzter Woche liegt im Schrank. Stattdessen wechsle ich zum praktischen Zwiebellook. Lange Hose, lange Strümpfe, Unterhemd, T-Shirt, Pulli, Regenjacke und zeitweise auch Regenhose (die hält nämlich nicht nur den Regen ab, sondern auch den kalten Wind). Die lange Unterhose spare ich mir mal noch auf ;).

Mein Name ist Johanna, ich bin 32 Jahre alt und gelernte Kauffrau und Sommelière. Gemeinsam mit meinem Mann Stefan habe ich das Weingut Stefan Müller vor sieben Jahren von seinen Eltern übernommen. Heute nehme ich euch einen Tag mit.



Samstag 6:00 Uhr. Kein Wecker klingelt. Seit einer halben Stunde liege ich, nach einer extrem schlechten Nacht, wach im Bett. Meine acht Monate alte Tochter meint, sie müsse jede Stunde der Nacht auf sich aufmerksam machen und sich dann auch noch früh morgendlich sportlich betätigen. Noch einmal einschlafen? Das lohnt nicht, denn der große Bruder wird spätestens um 7:00 Uhr wach. Also stehe ich auf, mache einen starken Kaffee und hoffe, dass ich im Laufe des Tage nicht im stehen einschlafen werde. Dafür ist keine Zeit! :) Michi, mein Mann und eins der Gesichter des Saarweinguts Weber Brüder, verlässt um 7:00 Uhr das Haus. Gemeinsam mit seinem Bruder, begrüßt er die Erntehelfer und zeigt ihnen, welcher Weinberg heute gelesen wird. Für Michi wird es ein recht routinierter Lesetag. Für mich wird dieser Samstag ein Tag voller unterschiedlicher Ereignisse.

Ich bin Vanessa, 32 Jahre alt und studierte Betriebswirtin. 2019 habe ich das Unternehmen „K&G Event UG“ gegründet, aus dem sich das Projekt „Saarkind“ entwickelt hat. Mein Herzstück, das ich, gemeinsam mit den 10 Saarkind-Winzern und euch! :) , weiter entwickeln möchte.

Gemeinsam mit meinem Mann Michi, vom Saarweingut Weber Brüder und unseren zwei Kindern wohnen wir in Wiltingen. In diesem Lesebericht beschreibe ich euch einen ganz „normalen“ Samstag im Hause der Weber Familie. :)



Zurück zur Weinmanufaktur Petershof: Um 8:00 Uhr steht Nelly noch im Schlafanzug in der Küche in ihrer Wohnung. Der Kaffee läuft soooo langsam durch den Filter. Peter ruft an, er ist schon seit eineinhalb Stunden in der Weinmanufaktur Petershof. Er bietet an schnell zum Bäcker zu fahren und das Baguette zu holen. Ich ziehe mich fix um. Peter holt auch die Kühltruhe ab. Ich bringe den Rest runter.

Als ich ankomme um 8:40 Uhr Stau vor der Weinmanufaktur Petershof. Fast 25 Leute sind wir an diesem Samstag zur Handlese: Freunde, Verwandte, Bekannte. Es macht uns so glücklich, wie viele Menschen uns unterstützen und mit fiebern, wie wir uns schlagen. Peter hat die Weinmanufaktur erst im Dezember 2019 gegründet. Es ist die erste Traubenlese des Weingutes. An diesem Morgen ist es vor allem ein einziges Auto-Gewusel. So viele Parkplätze gibt es in der kleinen Straße Am Rosenberg in Konz Oberemmel nicht. Die Autos blockieren die Straße, außerdem ein größerer Traktor mit Anhänger auf dem sechs graue Lesebütten stehen. Der zweite kleine Traktor ist schon vorgefahren, damit er im Weinberg steht, wenn die Leute ankommen.

Wir fahren nach Niedermennig, drei Orte weiter im Konzer Tälchen, an den Herrenberg. Dort lesen wir drei Parzellen mit jüngeren Reben, Riesling natürlich. Daraus wird Peter Gutswein machen. Mich stressen die vielen Autos. Nachdem ich ausgeladen habe, parke ich etwas weiter weg und warte bis alle anderen abgefahren sind. Ich bleibe zunächst auch hinter dem Traktor.



Johannas Tag im Weingut Stefan Müller beginnt an diesem Freitag um 6:15 Uhr: Frischmachen, anziehen, Frühstück für die Kinder, meinen Mann und mich vorbereiten und dann die Kinder wecken. Mein Sohn, 2 Jahre alt, hat direkt hunger, meine Tochter, 4 Jahre, will mal wieder nicht aufstehen. Mein Mann ist bereits im Keller und auf dem Hof. Er macht alles startklar für den bevorstehenden Erntetag. Für mich bedeutet das zwei Kinder fertig für den Kindergarten machen. Anziehen, Frühstücken (hier stößt kurz mein Mann dazu), Rucksäcke für die Kinder packen, da sich nach dem Kindergarten von unseren Freunden abgeholt werden, Zähne putzen und dann schnell die Kinder in die warmen Herbstklamotten packen, damit sie heute auch für den Matsch gewappnet sind. Dann geht’s los, diesmal mit dem Auto, weil wir spät dran sind. Sonst fahren wir die Strecke zur Kita mit dem Fahrrad, meine Tochter auf Ihrem Fahrrad, meine Sohn hinter mir auf dem Fahrradsitz und die Rucksäcke dann rechts und links am Lenker. Ich lasse die Kinder schnell im Kindergarten raus. Im Moment wird an der Tür übergeben (Corona-Regel) beiden einen Kuss gegeben und noch am Fenster winken. Dann geht’s ab in den Weinberg.

Mittlerweile ist es 8:15 Uhr. Das Ernteteam ist bereits im Weinberg. Heute ernten wir im Niedermenniger Herrenberg für Riesling feinherb. Ich hole mir erstmal einen Eimer und meine Schere aus dem Auto und dann geht’s los in die Reihe. Wir ernten meist fünf bis sieben Reihen gleichzeitig, je nach Teamstärke, von unten nach oben. Jeder hat einen 10 Liter Eimer vor sich und wenn dieser voll ist wird er in die Mitte durchgegeben. Dort steht/fährt der Traktor mit einer großen Bütte (500 Liter), in die die Trauben geschüttet werden. Ist die Bütte voll geht’s auf den Anhänger und eine neue Bütte wird in die mittlere Reihe gefahren. Ich sammele dann die vollen Eimer ein und trage und entleere sie in der Bütte. Das beutet für mich Trauben abschneiden, in meinen Eimer und gleichzeitig schauen, wenn volle Eimer rübergereicht werden, damit ich sie schnell entleere und wieder zum Befüllen bereit stelle. Je nachdem muss auch schon mal an der Bütte etwas sortiert werden. Wenn ein Leser zu viel Blätter im Eimer hat oder von Fäulnis und Sonnenbrand beschädigte Trauben mitgeerntet hat, sortiere ich diese zunächst aus und bringe dann den Eimer zurück. Dieses Jahr sind die Trauben aber überwiegend wunderschön und sehr gut zu lesen.



8:00 Uhr im Hause Weber: Ich sitze mit den Kindern am Frühstückstisch und wir besprechen den Tag. Ich bereite meinen Sohn schon einmal auf unsere abwechslungsreichen Aktivitäten vor, denn in der Lesezeit läuft das „normale Familienleben“ etwas anders. Die Kinder werden zu Arbeitskollegen - naja, fast zumindest! ;)

Am Vormittag geht es also zunächst nach Serrig. Meinem Sohn verspreche ich, dass es dort nicht langweilig wird, denn dort sind andere Kinder! Wir fahren zu den Allesnähern, wo wir über neue, handgenähte Produkte für die Saarkinder sprechen.

11:20 Uhr, wir fahren in Windeseile zurück. Jetzt zählt vor allem eins: Die Kinder dürfen nicht im Auto einschlafen, sonst kommt der ganze Tagesrhythmus durcheinander. Geschafft. 12:10 Uhr: heute gibts was schnelles zum Mittag: Tortellini ohne Soße (so schmecken sie meinem Sohn am besten - ein Glück!) in der Hoffnung, dass die Oma am Abend ihre Kochkünste unter Beweis stellt und uns einlädt. :)


9:00 Weinmanufaktur Petershof: Als ich am Weinberg ankomme wird schon eifrig gelesen. Ich schnappe mir einen Eimer und eine Leseschere, liegt beides am Fuße der Parzelle. An jeder Rebzeile sind immer zwei Menschen, einer auf der einen Seite, der andere auf der gegenüberliegenden. Zehn Zeilen können wir so, also an diesem Morgen gleichzeitig lesen. Wir bleiben immer zusammen. Fällt eine Zeile zurück wird dort geholfen. Es ist kein Wettrennen. An diesem Morgen ist es kühl und die Trauben sind noch nass vom Regen in der Nacht. Ich habe lange Unterwäsche an, einen Rollkragenpulli und eine Jeans, dicke Socken, Wanderschuhe, eine Softshelljacke und darüber noch eine Regenjacke, außerdem meine Saarkind-Mütze auf dem Kopf. Was mir noch fehlt sind die richtigen Handschuhe. Später erzählt mir Ruth, eine unserer tollen Helferinnen an diesem Wochenende, sie trägt Einweghandschuhe und darüber Gartenhandschuhe. So bleiben die Hände trocken und warm. Das muss ich beim nächsten Mal auch ausprobieren.

So lesen wir eineinhalb Stunden. Vertrocknete Beeren schneide ich raus, sie haben Sonnenbrand, ebenso eingeschrumpelte grüne Beeren, sie sind nicht reif geworden und dann gibt es noch faule Stellen. Nur die guten kräftigen Trauben, gold gelbe Schale, wandern in die Eimer. Von Überall hallt es: "Eimer bitte“. Die vollen Eimer werden in die Mitte gereicht, dort steht der Traktor mit einer grauen großen Bütte. Peters Bruder Moritz und Fabian, Peters beste Unterstützung im Weingut, nehmen die Eimer entgegen und leeren sie in die Bütte aus. Sie verteilen auch die leeren Eimer wieder. Wir kommen mit so vielen Leuten richtig schnell voran.

Ich packe mein Handy aus, mache ein paar Videos. Ich habe mir fest vorgenommen von dieser Handlese heute einen kleinen Film zu schneiden, für unseren YouTube Kanal.


10:25 Uhr Weingut Stefan Müller: Wir gehen gerade die Reihen wieder runter und trinken erstmal alle einen Schluck Wasser. Meine Hände kleben so stark vom Zucker der Trauben, da muss ich sie gerade mal etwas waschen. Dafür haben wir immer einen Kanister mit Wasser im Auto….und weiter geht’s. Die nächsten 6 Reihen wollen wir noch vor dem Mittagessen geerntet haben. Denn dann müssen sie auf die Presse.

12:15 Uhr: Geschafft! Der Weinberg ist fertig. Alle Eimer einsammeln, in den Autos verstauen. Hände vom klebrigen Saft befreien, Scheren einpacken. Jetzt, fahren wir Heim essen. Ich fahre einen der Ernthelfer-Busse, natürlich mit Mundschutz. In der Garage haben wir Tische und Bänke gerichtet. Ich helfe mit das Essen rauszutragen, stelle Wein und Wasser auf die Tische und dann gibt es erstmal etwas Warmes für den Bauch. Bauernpfanne, lecker ;-).

13:15 Uhr: Alle wieder ins Auto. Wir fahren in den nächsten Weinberg. Diesmal geht es in den Krettnacher Altenberg. Hier wollen wir Trauben für eine Spätlese ernten. Die Leser bekommen wieder die Eimer ausgeteilt und los geht´s auf ein Neues.

13:50 Uhr: Das Handy klingelt. Ein Kunde fragt an, ob er gleich vorbei kommen kann. Ich sage: „Ja“ und fahre schnell mit dem Auto Heim. Ich verkoste mit dem Kunden ein paar Weine, packe die bestellten Weine zusammen und trage sie ins Auto. Dann geht’s wieder zurück in den Wingert. Die Anderen haben bereits 3 Bütten gelesen. Ich reihe mich ein. Die nächsten vollen Eimer warten schon auf ihre Leerung.


13:10 Uhr zurück zu den Webers: Beide Kinder schlafen - Gott sei Dank! Ich setze mich an den Computer, beantworte Emails, schreibe Rechnungen, plane neue Facebook und Instagram Posts und bereite alles für den Nachmittag vor. Denn ENDLICH kommen auch wir in den Weinberg zum Lesen. Aber es ist anders als früher. Früher ging alles viel schneller; warme Hose und Jacke an und los. Nun liegt der Fokus auf den Kindern. Warm anziehen ist nur einer der Punkte, um den sich gekümmert werden muss. Es muss an Kleinigkeiten zum Essen gedacht werden, an Wechselkleidung, falls der Wasserkanister zum Händewaschen umfunktioniert wird, an Pampers und an Spielsachen, falls die Laune sinken sollte. Nach circa 30 Minuten ist alles gepackt. Pünktlich, denn die Kinder wachen gerade wieder auf.

15:30 Uhr: Wir sind endlich im Weinberg angekommen. Fast zu spät, denn die Parzelle ist fast fertig. Egal. Dann naschen wir eben die bereits gelesenen Trauben. Und ein paar hängen dann doch noch, die die Kinder abschneiden können. Ich achte lediglich darauf, dass sich keiner in die Finger schneidet. Ein schwieriges, aber erfolgreiches, Unterfangen. Selbst zum Lesen komme ich nicht.



Und weiter gehts bei der Weinmanufaktur Petershof: Um 10:40 Uhr ist die erste Parzelle für heute gelesen. Fabian fährt den kleineren Traktor mit dem kleinen Anhänger und vier vollen Bütten in die Weinmanufaktur Petershof. Die Lesemannschaft geht 200 Meter weiter zur nächsten Parzelle ebenfalls am Herrenberg. Und auch dort sind wir schnell. 12:10 Uhr auch diese Parzelle ist gelesen. Wir setzen uns in die Autos denn jetzt geht es zum Sonnenberg. Das ist ein kleines Stückchen weiter.

Gegen 13 Uhr fahre ich zurück zum Petershof, stelle Biertische und -bänke auf, breite all das Essen darauf aus, verteile Servierten und Becher. Es dauert ein wenig und fast langweile ich mich etwas. Zeit für unseren Instagramkanal, unsere Facebookseite. Gegen 15 Uhr trudeln die Helferinnen und Helfer ein. Wärmender Kaffee, Kuchen, Baguette, Käse, Wurst, Nudelsalat, Rohkost und Quark, Brezelchen und Spundekäs stehen bereit.

„Bitte bleibt an den Bierbänken, wir müssen jetzt mit dem Gabelstapler die Bütten mit den Trauben in die Halle fahren“, ruft Peter. Es ist die zweite Fuhre Trauben, die jetzt in die Halle wandert. Die Trauben müssen vom Anhänger und weiter verarbeitet werden. Eine Bütte nach der anderen wird mit dem Gabelstapler über die Presse gefahren und dort von oben hineingeschüttet. Peter kommt erstmal nicht zum Essen.

Der Kaffee ist zu schnell leer. Aber sonst scheint es allen zu schmecken, zumindest bedanken sie sich bei mir. Das freut mich. So habe ich mir das immer vorgestellt. Peter verteilt Weingläser und Wein. Es ist unsere Art uns zu bedanken, denn alle hier helfen ehrenamtlich. Es ist Familienhilfe. Wir sind im ersten Jahr, Einnahmen haben wir noch nicht. Aber auf jeden Fall werden alle unsere tollen Unterstützer im kommenden Jahr, Wein von uns bekommen.


16:45 Uhr Weingut Stefan Müller: Für heute sind wir fertig. Der Weinberg ist gelesen, Eimer und Scheren werden eingepackt. Ich fahre unsere Erntehelfer zurück zum Weingut. Dann fahren alle nach Hause. Ich wasche die Scheren, fülle unsere Sprudelkisten und Wasserkanister für morgen wieder auf und putze die Ernteeimer. Dann notiere ich die heutigen Arbeitsstunden der Erntehelfer und packe noch Pakete mit Bestellungen für den Postversand und sammele die Kinder bei unseren Freunden ein.

19:00 Uhr endlich Abendbrot ;)…..aber noch ist der Tag nicht zu ende. Die zweite Presse muss noch geleert und geputzt werden, der Bällich (Traubenreste/Trester) noch in die Weinberge gefahren werden.

22:00 Uhr so, die Kinder schlafen, die Presse ist geputzt, jetzt noch ein schneller Rundgang durch den Keller. Den Saft von der heutigen Ernte probieren, das ist ein Muss ;). Säure und Oechsle messen natürlich auch. Wir sind zufrieden: super Kabinett- (für Riesling Kabinett feinherb) und Spätlesequalitäten (für Riesling Spätlese) im Keller!

… und morgen dann auf ein Neues ;).


17:00 Uhr bei den Webers: Ich fahre mit den Kindern nach Hause. Die Laune ist super und entsprechend auch meine. Wir spielen noch etwas im Garten der Oma, essen ein paar ihrer Leckereien zum Abend, und bereiten uns auf den Abend vor. Es wird, mal wieder, ein etwas anderer Abend. Wir sind mit Sascha, unserem Lichttechniker, und ein paar weiteren Helfern um 20:00 Uhr in den Wiltinger Weinbergen verabredet. Nicht, um nachts noch weiter zu lesen, sondern um die Weinberge in schönes Licht zu legen: Vorplanungen für unseren Saarkindlmarkt am 06. Dezember 2020

19:45 Uhr Michi kommt aus den Weinbergen und überrascht mich: Er kann die Kinder nehmen. Das sind tolle Nachrichten, denn wie lange wir in den Weinbergen brauchen werden, das ist noch ungewiss. So dürfen die Kids kurz das schöne Licht in den Weinbergen sehen, und werden anschließend von Papa ins Bett gebracht. Darüber freuen sie sich besonders, denn während der Lese kommt die oft ersehnte „Papa-Zeit“ leider viel zu kurz.

22:30 Uhr Völlig durchnässt, es hat ununterbrochen geregnet, hundemüde, aber seelenbeglückt komme ich zu Hause an. Das wird ein unglaublich schönes Event! Ebenso freue ich mich natürlich darüber, dass die Kinder bereits friedlich schlafen und ich mich fünf Minuten hinsetzen kann.

Ich atme kurz durch. Morgen geht es weiter. Ich freue mich darauf!



17:00 Uhr Weinmanufaktur Petershof: Ich packe zusammen, dreckiges Geschirr, Müll, Essen. Steffi, die Frau von Peters Vater, hilft mir dabei, Moritz sein Bruder schleppt mit mir zusammen alles in mein Auto. Zurück in der Wohnung: Wieder alles ausladen, Geschirrwaschen, Vorbereitungen für den kommenden Tag: Nudelsalat in Einmachgläser füllen, einen Zwiebelkuchen backen, Eier kochen, ach ja und die Social Media Kanäle bedienen. Das mache ich gerne, ist meiner Arbeit ja ein wenig ähnlich :)

21:00 Uhr Peter holt mich ab. Er hat die Trauben verarbeitet, Presse geputzt, Leseeimer und Scheren gesäubert, sich den Most der Trauben von heute und der Lese letzte Woche nochmal angeschaut, Öchsle gemessen, Zucker, Säure. Er ist sehr happy. Jetzt fahren wir noch in die Kneipe im Dorf. Dort wartet Peters Vater samt Familie. Wir bestellen Pizza. Feierabend!

Um 23:00 Uhr fallen wir glücklich ins Bett. Peters Wecker klingelt um sechs, auf in den Keller :)

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